Forderungsmanagement für Drittanbieter Zahlungsarten
Wir erhalten regelmäßig die Anfrage, ob es mit CrefoPay auch möglich ist, das vollautomatisierte Forderungsmanagement (inkl. Mahnwesen und Inkasso) zu nutzen. Die grundsätzliche Antwort auf diese Frage lautet „nein, aber…„.
Das vollautomatisierte Forderungsmanagement ist für die CrefoPay Zahlungsarten Rechnungskauf und Lastschrift aktivierbar. Ausgefallene Zahlungen mit einer dieser Zahlungsarten werden damit nach Überschreiten des Zahlungsziels oder bei einer geplatzten Lastschrift automatisch in Verzug bzw. in die erste Mahnstufe gesetzt. Bleibt die Forderung auch nach der zweiten Mahnstufe unbezahlt erfolgt die automatische Weitergabe ins Inkasso.
Alle anderen Zahlungsarten im CrefoPay Portfolio, sind aus unterschiedlichen Gründen an diesen Prozessteil nicht angeschlossen. Ein vollautomatisches Forderungsmanagement über CrefoPay ist daher nicht möglich. Es besteht jedoch die Möglichkeit eines Workarounds, mit dem händlerindividuelle Lösungen geschaffen werden können, um z.B. auch einen Chargeback auf eine Kreditkarte oder eine ausgefallene PayPal Zahlung innerhalb eines Abos, an das CrefoPay Forderungsmanagement zu übergeben.
Haftungsausschluss
Der im Folgenden beschriebene Workaround ist von uns nicht auf Rechtssicherheit geprüft. Ob Sie eine rechtliche Grundlage für das Mahnen ausgefallener Zahlungsarten mit diesem Workaround haben, klären Sie bitte unbedingt mit Ihrer Rechtsberatung.
Workaround zur Übergabe ausgefallener Zahlungen ins Forderungsmanagement
Hinweis: Die in den folgenden Punkten verlinkten Snippets sind nicht auf diesen Workaround hier angepasst, sondern stellen allgemeine Programmierbeispiele dar.
Um eine ausgefallene Zahlung ins CrefoPay Forderungsmanagement zu übergeben, nutzen wir 3 Funktionen der CrefoPay API:
Da wir die ausgefallene Zahlung nicht direkt an das Forderungsmanagement übergeben können, erstellen wir mit diesen drei Funktionen stattdessen eine neue CrefoPay Transaktion (createTransaction) und reservieren diese mit der Zahlungsart Rechnungskauf (reserve). Anschließend aktualisieren wir mit der Funktion updateInvoice das Fälligkeitsdatum (dueDate) auf den aktuellen Tag (updateInvoice). Damit wird die Zahlung bereits in der Nacht zum Folgetag für die erste Mahnstufe markiert.
1. Neue Transaktion erstellen
Snippet
Mit Hilfe der createTransaction Funktion erstellen wir eine neue CrefoPay Transaktion. Um eine Verbindung zur ursprünglichen Zahlungs-Transaktion herzustellen, können wir das Freifeld „merchantReference“ nutzen. Wir empfehlen allerdings, die Verknüpfung zwischen beiden Transaktionen systemseitig (z.B. über eine Datenbankrelation) zu pflegen.
Wichtig: Um eine Risikoprüfung oder eine Ablehnung wegen mangelnder Bonität zu umgehen, sollte der Parameter userRiskClass = 0 gesetzt werden.
2. Transaktion reservieren
Snippet
Mit der reserve Funktion reservieren wir die Zahlung als Rechnungskauf. Dazu müssen wir als Reserve-Parameter lediglich die paymentMethod BILL verwenden.
3. Zahlungsziel anpassen
Snippet
Um das Zahlungsziel auf den aktuellen Tag zu setzen, wird die Funktion updateInvoice verwendet. Das Fälligkeitsdatum wird dabei, neben den anzugebenden Pflicht-Parametern, über den Parameter dueDate definiert.
Wichtig: Die updateInvoice Funktion erwartet, anders als die anderen API Funktionen, einen Aufruf im Format multipart/form-data.
Auslöser für diesen Workaround
Wie eingangs dieses Artikels bereits erwähnt, eignet sich der Workaround beispielsweise für ausgefallene Zahlungen innerhalb eines Abonnements. In der folgenden Liste werden einige der bereits häufiger angefragten Use-Cases aufgeführt:
Use-Case | Zahlungsart | Auslöser |
---|---|---|
Ausgefallene Zahlung in einem Abo | alle | Notification EXPIRED enthält eine SubscriptionID |
Geplatzte oder vom Kunden stornierte Kreditkartenzahlung | Kreditkarte | Notification CHARGEBACK |
Nicht einlösbare wiederkehrende Zahlung (bei eigener Aboverwaltung) | alle | resultCode bei Reservierungsversuch größer als 1 |